"Erlaube deinem Pferd Fehler zu machen. Es lernt aus seinen Fehlern, genau wie wir Menschen - und es sollte sich niemals davor fürchten müssen etwas falsch zu machen."
Buck Brannaman
Unsere Pferde durchlaufen ein sehr vielfältiges und abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm. Uns ist es wichtig mit viel Geduld und Hingabe auf jedes einzelne Pferd einzugehen.
Unsere Pferde leben in der Gruppenhaltung, Sozialkontakte sind somit garantiert. Was dabei aber nicht vergessen werden darf ist, dass sich das Pferd nicht daran gewohnt hat alleine zu sein. Zu Beginn einer Ausbildung, werden unsere Pferde daher auf das "Alleinsein" vorbereitet. Wird mit dem Pferd gearbeitet, muss es sich auf den Menschen konzentrieren und sich auf ihn einlassen. Es sollte sich wohl fühlen und nicht gestresst sein. Wir binden die Pferde ausserhalb der Sichtweite ihrer Artgenossen weg. Schon bei diesem ersten Schritt sehen wir den Unterschied der verschiedenen Pferdetypen - die einen kommen alleine super zu recht während andere sich am Anfang stressen lassen.
Mit ungefähr zwei Jahren werden die rohen, unerfahrenen Pferde das erste Mal eingeschirrt und gesattelt. Einfach mal das Gefühl bekommen etwas auf dem Rücken zu haben oder die Zugstrange am Bein zu spüren, hilft später wenn es soweit ist.
Bevor wir die Pferde reiten, arbeiten wir mit ihnen an der Hand. Die Arbeit am Boden bildet nicht nur eine solide Basis in der Ausbildung eines jungen Pferdes, sondern wird durch ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten zum stetigen Begleiter von Reiter und Pferd. Bodenarbeit fördert das Vertrauen und die Konzentration bei Pferden jeden Alters. Wir arbeiten am kurzen wie auch am langen Seil und vermitteln den Pferden anhand verschiedenen Übungen und Hindernissen das korrekte Führen und die verschieden Hilfen und Positionen anzunehmen. Die Arbeit fördert das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Pferd mit Vertrauen, Aufmerksamkeit und Koordination.
Nachdem das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Pferd mit Vertrauen, Aufmerksamkeit und Koordination gegeben ist, werden die Pferde erstmals geritten. Es ist am Anfang nicht nötig einen einstündigen Ausritt zu machen, es genügen 15 Minuten unter dem Sattel.
Dank der Doppellonge können wir die Pferde langsam an das Fahren gewöhnen. Ausserdem wird die Lenksamkeit gefördert. Die Doppellonge wie auch das Longieren fördert die Aufmerksamkeit, die Losgelassenheit, den Takt und das Gleichgewicht. Oft arbeiten wir mit den Pferden im Geschirr an der Doppellonge, was den Effekt hat, dass sich die Pferde gleichzeitig an das Geschirr gewöhnen.
Bevor das Pferd vor den Wagen gespannt wird, ziehen wir mit den Pferden einen grossen Pneu. So können sich die Pferde an die Zugstrangen und das Gewicht gewöhnen. Sie lernen, dass das nichts Gefährliches ist. Im Vierspänner erhalten die Feldtestanwärter erstmals das Gefühl vor einem Wagen zu laufen. Neben den älteren Pferden, die die Ruhe in sich tragen, können sich die jungen Pferde beruhigen und entspannen.
Zu diesem Zeitpunkt beginnt auch die intensive Ausbildung unter dem Reiter. Die Pferde werden im Gelände sowie in der Halle geritten und auf den Feldtest vorbereitet. Vertrauen schaffen, Zeit geben, ruhig bleiben - das sind wichtige Punkte im Zusammenhang mit der Ausbildung von Pferden und dürfen nie aus dem Auge verloren gehen. Sobald sich die Pferde im Vierspänner wohl fühlen, spannen wir sie 2-spännig und schlussendlich alleine vor den Wagen.
Als Krönung steht der Feldtest, da können die dreijährigen Pferde das Gelernte unter dem Sattel und vor dem Wagen beweisen.
Unsere ausgebildeten Pferde werden sehr vielfältig eingesetzt. Sei es für die Feldarbeit wie das Eggen, Pflügen oder Mist ausführen, beim Holzen und Bäume rücken, für eine gemütliche Sonntagsausfahrt oder einfach unter dem Sattel - unsere Urfreibergerpferde sind stets unsere treuen Begleiter.